Erwerbstätige müssen nicht nur prüfen, ob ihnen der Zugang zur privaten Krankenversicherung (PKV) offensteht, sondern auch, ob ein Wechsel für sie sinnvoll ist. Denn trotz aller Vorzüge als Privatversicherter ist die PKV mit ihren Beiträgen kein Sparmodell und längst nicht für jeden geeignet. Wir klären, für wen eine private Krankenversicherung sinnvoll ist und wann sich ein Wechsel lohnen kann.
Die private Krankenversicherung bietet gegenüber der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) einige Vorteile. Ein entscheidendes Argument für einen Wechsel von der GKV in die PKV ist der Zugang zu umfangreicheren medizinischen Leistungen. Und die Möglichkeit, den Versicherungsschutz individuell zu gestalten. Allerdings steht diese Option nicht jedem offen. Privat krankenversichern kann sich nur, wessen Einkommen als Arbeitnehmer über der Versicherungspflichtgrenze liegt, selbstständig oder verbeamtet ist.
Aber auch wenn du eine dieser Voraussetzungen erfüllst und in die PKV wechseln kannst, ist eine private Krankenversicherung nicht für jeden sinnvoll. Über einen Wechsel solltest du erst nachdenken, wenn die folgenden Kriterien auf dich zutreffen:
Für Gutverdiener kann die private Krankenversicherung günstiger sein als die Mitgliedschaft in der GKV. Grund dafür ist, dass die Beiträge in der PKV nicht am Einkommen bemessen werden. Dennoch ist die private Krankenversicherung mit seinen Beiträgen kein Sparmodell. Außerdem ist ein Wechsel meist eine Entscheidung für das Leben. Du musst daher als privat Versicherter sicherstellen, dass du dir deine PKV auch dauerhaft leisten kannst.
Werden die Beiträge in der
privaten Krankenversicherung zu teuer, hast du verschiedene Möglichkeiten, um
darauf zu reagieren. Du kannst Leistungen anpassen oder einen internen PKV-Tarifwechsel vornehmen, um die Beiträge zur Versicherung zu senken. Eine Rückkehr in die
gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist jedoch mit erheblichen Hürden verbunden und
häufig keine Option.
Der Wechsel in die private Krankenversicherung ist nur sinnvoll, wenn du weitestgehend gesund bist. Denn bei Vertragsabschluss durchläufst du eine Gesundheitsprüfung, bei der etwaige Vorerkrankungen zu Schwierigkeiten führen können. Der Versicherer kann je nach Schwere der Erkrankung Leistungen ausschließen, Risikozuschläge verlangen oder deinen Antrag zur privaten Krankenversicherung gänzlich ablehnen.
Im Idealfall solltest du bei Vertragsabschluss das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Generell gilt aber, dass eine PKV so früh wie möglich abgeschlossen werden sollte. Denn umso jünger die Versicherten, desto geringer ist ihr Krankheitsrisiko. Dadurch zahlen junge Versicherungsnehmer deutlich geringere Beiträge zur privaten Versicherung als ältere Generationen. Außerdem steigt mit jedem Lebensjahr das Risiko für Vorerkrankungen, die zu Erschwernissen bei der Antragsannahme führen.
Umso früher du eine private
Krankenversicherung abschließt, desto mehr Altersrückstellungen werden
gebildet. Diese werden im Alter dazu genutzt, die Beiträge zu stabilisieren.
Sie sind ein wichtiges Werkzeug, um die Beiträge in der PKV bei steigendem
Krankheitsrisiko bezahlbar zu halten. Die Rückstellungen wirken dabei wie eine
Sparanlage: Je früher gespart wird, desto mehr profitieren die Versicherten sinnvolll von
Zinsen und dem Zinseszins.
Es gibt Berufsgruppen, die ein besonders hohes Risiko für Krankheitsfälle und Unfälle haben. Wer einen solchen Job ausübt, muss mit erheblichen Erschwernissen bei der Antragsannahme durch die private Krankenversicherung rechnen. Die Versicherer verlangen teils horrende Risikozuschläge, die den Beitrag zur PKV deutlich verteuern.
Außerdem steht Antragstellern in
risikoreichen Berufen wie Stuntman oder Sprengmeister nur eine eingeschränkte
Auswahl an PKV Tarifen zur Verfügung.
Für Singles ohne Kinder ist die private Krankenversicherung, wenn alle Kriterien erfüllt werden, häufig sinnvoll. Sie können ihren Versicherungsschutz individuell gestalten und die Kosten für die private Krankenversicherung bleiben überschaubar. Anders ist es aber, wenn ein Partner oder eine Partnerin und Kinder mitversichert werden sollen.
Ein entscheidender Vorteil der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist, dass Kinder und erwerbslose Ehe- und Lebenspartner beitragsfrei mitversichert werden können. Eine kostenlose Familienversicherung gibt es in der PKV hingegen nicht. Die Krankenversicherer erheben für jede mitversicherte Person einen separaten Beitrag. Gerade für Familien mit mehreren Kindern können sich die Prämien erheblich summieren und die Beiträge für die PKV teuer werden.
Wer also eine Familie hat oder plant, muss gut überlegen, ob die
private Krankenversicherung sinnvoll ist. Zwar sind die Beiträge für die
PKV teurer, dafür ist der Versicherungsschutz aber für alle Mitversicherten
umfangreicher.
Nur wenn du als Versicherter alle vier Kriterien erfüllst, solltest du über einen Wechsel in die PKV nachdenken. Zwar bietet eine private Krankenversicherung gegenüber der Kassenmitgliedschaft erhebliche Vorteile, doch müssen auch einige Nachteile berücksichtigt werden. Und eine Rückkehr von der privaten Krankenversicherung in die GKV ist nur erschwert möglich.
Doch die Entscheidung für oder gegen die PKV muss immer individuell und abhängig von der eigenen Lebenssituation getroffen werden. Gerne berate ich dich und gemeinsam finden wir heraus, ob die private Krankenversicherung in deinem Fall sinnvoll ist. Vereinbare jetzt einen Termin mit mir!
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