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Für wen ist die private Krankenversicherung sinnvoll?

PKV ist sinnvoll für Gutverdiener, unter 40-Jährige, gesunde Personen und risikoarme Berufe
Die PKV bietet umfangreiche Leistungen und individuelle Tarife
Der Wechsel ist schwer umkehrbar und erfordert eine stabile finanzielle Grundlage
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Erwerbstätige müssen nicht nur prüfen, ob ihnen der Zugang zur privaten Krankenversicherung (PKV) offensteht, sondern auch, ob ein Wechsel für sie sinnvoll ist. Denn trotz aller Vorzüge als Privatversicherter ist die PKV mit ihren Beiträgen kein Sparmodell und längst nicht für jeden geeignet. Wir klären, für wen eine private Krankenversicherung sinnvoll ist und wann sich ein Wechsel lohnen kann.

Für wen ist der Wechsel in die PKV sinnvoll?

Die private Krankenversicherung bietet gegenüber der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) einige Vorteile. Ein entscheidendes Argument für einen Wechsel von der GKV in die PKV ist der Zugang zu umfangreicheren medizinischen Leistungen. Und die Möglichkeit, den Versicherungsschutz individuell zu gestalten. Allerdings steht diese Option nicht jedem offen. Privat krankenversichern kann sich nur, wessen Einkommen als Arbeitnehmer über der Versicherungspflichtgrenze liegt, selbstständig oder verbeamtet ist.

Wer darf sich privat krankenversichern?
In die PKV wechseln darf, wer als Arbeitnehmer mehr als 69.300 Euro im Jahr verdient (Stand 2024). Beamte und Selbstständige können zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung wählen, unabhängig von ihrem Einkommen. Ebenfalls der PKV beitreten dürfen Studenten, die sich zu Beginn ihres Studiums von der Versicherungspflicht befreien lassen können. 

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Aber auch wenn du eine dieser Voraussetzungen erfüllst und in die PKV wechseln kannst, ist eine private Krankenversicherung nicht für jeden sinnvoll. Über einen Wechsel solltest du erst nachdenken, wenn die folgenden Kriterien auf dich zutreffen:

1.      Du hast ein gutes Einkommen

Für Gutverdiener kann die private Krankenversicherung günstiger sein als die Mitgliedschaft in der GKV. Grund dafür ist, dass die Beiträge in der PKV nicht am Einkommen bemessen werden. Dennoch ist die private Krankenversicherung mit seinen Beiträgen kein Sparmodell. Außerdem ist ein Wechsel meist eine Entscheidung für das Leben. Du musst daher als privat Versicherter sicherstellen, dass du dir deine PKV auch dauerhaft leisten kannst.

Werden die Beiträge in der privaten Krankenversicherung zu teuer, hast du verschiedene Möglichkeiten, um darauf zu reagieren. Du kannst Leistungen anpassen oder einen internen PKV-Tarifwechsel vornehmen, um die Beiträge zur Versicherung zu senken. Eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist jedoch mit erheblichen Hürden verbunden und häufig keine Option.

Für Beamte ist die PKV fast immer die beste Wahl. Sie benötigen lediglich sogenannte Restkostentarife, die aufgrund des Beihilfeanspruchs besonders preiswert sind. Versichern sich Staatsdiener hingegen gesetzlich, haben sie keinen Beihilfeanspruch und zahlen einen einkommensabhängigen Beitrag. Im Schnitt beträgt der Beitrag in der privaten Krankenversicherung für Beamte knapp 250 Euro im Monat.

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2. Du bist weitestgehend gesund

Der Wechsel in die private Krankenversicherung ist nur sinnvoll, wenn du weitestgehend gesund bist. Denn bei Vertragsabschluss durchläufst du eine Gesundheitsprüfung, bei der etwaige Vorerkrankungen zu Schwierigkeiten führen können. Der Versicherer kann je nach Schwere der Erkrankung Leistungen ausschließen, Risikozuschläge verlangen oder deinen Antrag zur privaten Krankenversicherung gänzlich ablehnen. 


Doch nicht jede Vorerkrankung führt zu Problemen bei der PKV Antragsstellung. Erfahrungsgemäß wird es bei folgenden Erkrankungen oder gesundheitlichen Einschränkungen schwierig: 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Psychische Leiden

Krebs und Tumore

Asthma

Diabetes

Bluthochdruck

Erkrankungen der Wirbelsäule und des Skeletts

Morbus Crohn

Arthrose, Rheuma

Allergien

3. Du bist jünger als 40 Jahre

Im Idealfall solltest du bei Vertragsabschluss das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Generell gilt aber, dass eine PKV so früh wie möglich abgeschlossen werden sollte. Denn umso jünger die Versicherten, desto geringer ist ihr Krankheitsrisiko. Dadurch zahlen junge Versicherungsnehmer deutlich geringere Beiträge zur privaten Versicherung als ältere Generationen. Außerdem steigt mit jedem Lebensjahr das Risiko für Vorerkrankungen, die zu Erschwernissen bei der Antragsannahme führen.

Umso früher du eine private Krankenversicherung abschließt, desto mehr Altersrückstellungen werden gebildet. Diese werden im Alter dazu genutzt, die Beiträge zu stabilisieren. Sie sind ein wichtiges Werkzeug, um die Beiträge in der PKV bei steigendem Krankheitsrisiko bezahlbar zu halten. Die Rückstellungen wirken dabei wie eine Sparanlage: Je früher gespart wird, desto mehr profitieren die Versicherten sinnvolll von Zinsen und dem Zinseszins.

4. Du arbeitest nicht in einem schwer versicherbaren Beruf

Es gibt Berufsgruppen, die ein besonders hohes Risiko für Krankheitsfälle und Unfälle haben. Wer einen solchen Job ausübt, muss mit erheblichen Erschwernissen bei der Antragsannahme durch die private Krankenversicherung rechnen. Die Versicherer verlangen teils horrende Risikozuschläge, die den Beitrag zur PKV deutlich verteuern.

Außerdem steht Antragstellern in risikoreichen Berufen wie Stuntman oder Sprengmeister nur eine eingeschränkte Auswahl an PKV Tarifen zur Verfügung.

Lohnt sich die PKV für Familien mit Kindern?

Für Singles ohne Kinder ist die private Krankenversicherung, wenn alle Kriterien erfüllt werden, häufig sinnvoll. Sie können ihren Versicherungsschutz individuell gestalten und die Kosten für die private Krankenversicherung bleiben überschaubar. Anders ist es aber, wenn ein Partner oder eine Partnerin und Kinder mitversichert werden sollen.

Ein entscheidender Vorteil der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist, dass Kinder und erwerbslose Ehe- und Lebenspartner beitragsfrei mitversichert werden können. Eine kostenlose Familienversicherung gibt es in der PKV hingegen nicht. Die Krankenversicherer erheben für jede mitversicherte Person einen separaten Beitrag. Gerade für Familien mit mehreren Kindern können sich die Prämien erheblich summieren und die Beiträge für die PKV teuer werden.

Wer also eine Familie hat oder plant, muss gut überlegen, ob die private Krankenversicherung sinnvoll ist. Zwar sind die Beiträge für die PKV teurer, dafür ist der Versicherungsschutz aber für alle Mitversicherten umfangreicher.

Kinder und Ehe- oder Lebenspartner von Beamten sind häufig beihilfeberechtigt. Sie erhalten dann den Krankheitskostenzuschuss vom Dienstherrn und benötigen ebenfalls nur eine Restkostenversicherung mit vergleichsweisen geringeren Beiträgen. Gerade für Staatsdiener mit einem oder maximal zwei Kinder kann die private Krankenversicherung dennoch sinnvoll sein. Bei größeren Familien lohnt sich hingegen aufgrund der kostenlosen Familienversicherung oft die GKV - trotz Beihilfeanspruch.

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Ist ein Wechsel in die private Krankenversicherung für dich sinnvoll?

Nur wenn du als Versicherter alle vier Kriterien erfüllst, solltest du über einen Wechsel in die PKV nachdenken. Zwar bietet eine private Krankenversicherung gegenüber der Kassenmitgliedschaft erhebliche Vorteile, doch müssen auch einige Nachteile berücksichtigt werden. Und eine Rückkehr von der privaten Krankenversicherung in die GKV ist nur erschwert möglich.

Doch die Entscheidung für oder gegen die PKV muss immer individuell und abhängig von der eigenen Lebenssituation getroffen werden. Gerne berate ich dich und gemeinsam finden wir heraus, ob die private Krankenversicherung in deinem Fall sinnvoll ist. Vereinbare jetzt einen Termin mit mir!

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