Wie wechsle ich am besten von der GKV in die PKV?

Ob sich der Wechsel von der GKV in die private Krankenversicherung lohnt, hängt von individuellen Faktoren ab. Privatversicherte profitieren generell von einigen Vorteilen:

An erster Stelle ist zu prüfen, ob du von der gesetzlichen Versicherungspflicht befreit bist und dich privat krankenversichern darfst. Denn die PKV steht nicht jedem offen. Beamte, Selbstständige und Freiberufler können zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung wählen. Angestellte hingegen dürfen erst ab einem bestimmten Einkommen in die PKV wechseln.

Arbeitnehmer können sich von der gesetzlichen Versicherungspflicht befreien lassen und eine private Krankenversicherung abschließen, wenn ihr Einkommen dauerhaft über der Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt (2025: 73.800 Euro im Jahr). Zum Einkommen zählen auch regelmäßige Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Die Versicherungspflicht endet am Ende des Jahres, in dem das Einkommen erstmals die Jahresarbeitsentgeltgrenze übersteigt. Wer bspw. 2025 mehr als 73.800 Euro im Jahr verdient, darf sich ab Januar 2026 privat versichern. Vorausgesetzt, das Einkommen wird im Folgejahr über der dann geltenden Jahresarbeitsentgeltgrenze liegen.

Wer hauptberuflich selbstständig ist, kann unabhängig von seinem Einkommen in die private Krankenversicherung wechseln. Selbstständige können sofort nach Aufnahme ihrer selbstständigen Tätigkeit eine PKV abschließen.

Es gibt allerdings Ausnahmen: Wer künstlerisch oder publizistisch tätig ist, unterliegt der Versicherungspflicht in der Künstlersozialkasse. KSK-Mitglieder müssen ebenfalls ein Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze vorweisen, damit sie in die PKV wechseln dürfen.

Staatsdiener können unabhängig von ihrem Einkommen eine private Krankenversicherung abschließen. Beamte benötigen eine sogenannte Restkostenversicherung, die den Anteil erstattet, der nicht von der Beihilfe gedeckt ist.

Studenten können sich mit Beginn ihres Studiums von der Versicherungspflicht befreien lassen und von der GKV direkt in die PKV wechseln. Kinder ohne eigenes Einkommen können sich ebenfalls privat versichern, wenn mindestens ein Elternteil in der privaten Krankenversicherung ist und über der Jahresarbeitsentgeltgrenze verdient.

Eine weitere Voraussetzung für den Wechsel in die private Krankenversicherung ist, dass du gesund bist. Denn anders als die Krankenkassen dürfen die Versicherer eine Gesundheitsprüfung vornehmen. Und je nach Schwere der Erkrankung können sie einen Risikozuschlag verlangen, Leistungen kürzen oder sogar den Antrag ablehnen.

Allerdings führt nicht jede Erkrankung zu Schwierigkeiten bei der Antragsannahme. Gerne helfe ich dir dabei und prüfe für dich, ob die private Krankenversicherung für dich infrage kommt.

Der Versicherungsumfang der privaten Krankenversicherung geht weit über die gesetzlichen Leistungen hinaus. Außerdem hast du die Möglichkeit, deinen Versicherungsschutz selbst zu gestalten: Du kannst Chefarztbehandlungen und die Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer absichern, eine hohe Erstattung für Zahnersatz wählen, Heilpraktikerbehandlungen einschließen und vieles mehr.

In der privaten Krankenversicherung können außerdem Selbstbehalte vereinbart werden. Mit dem Einschluss eines Eigenanteils hast du die Möglichkeit, deinen Beitrag zu senken und langfristig zu sparen.

Die wichtigsten Leistungen der privaten Krankenversicherung:

Die gesetzliche Krankenversicherung kann zum Ende des übernächsten Monats gekündigt werden. Das bedeutet, dass du frühestens mit einer Frist von zwei Monaten eine private Krankenversicherung abschließen kannst. Stelle vor deiner Kündigung sicher, dass du die Voraussetzungen für einen Wechsel erfüllst und unter Berücksichtigung deines Gesundheitszustandes in den gewünschten Tarif aufgenommen wirst.

Die Kündigung wird im Regelfall innerhalb von 14 Tagen durch die Krankenkasse bestätigt. Wichtig ist, dass der von der neuen Versicherung ausgestellte Nachweis über das Bestehen einer anderweitigen Absicherung im Krankheitsfall der Krankenkasse nachgereicht wird. Arbeitnehmer müssen außerdem ihren Arbeitgeber über den Wechsel informieren.

Im letzten Schritt kann die private Krankenversicherung abgeschlossen werden, womit der Wechsel endgültig vollzogen ist. Achte darauf, dass der Versicherungsschutz nahtlos ineinander übergeht.

Mit der Versicherungsbestätigung wendest du dich dann an deine ehemalige Krankenkasse. Die Kündigung und damit auch der Wechsel in die private Krankenversicherung ist erst wirksam, wenn die Weiterversicherung nachgewiesen wurde und die Kasse die Kündigungsbestätigung ausgestellt hat.

Der Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung ist eine weitreichende Entscheidung, die gut vorbereitet sein muss. Von den Voraussetzungen über die Tarifauswahl bis hin zur Kündigung der GKV gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten. Da die Wahl der PKV eine langfristige Entscheidung ist, ist es ratsam, sich vor diesem Schritt eingehend beraten zu lassen.

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